Jonathan Tah – Was kommt nach Hummels und Boateng?

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Mit Mats Hummels und Jérôme Boateng hat das DFB-Team zwei spielstarke und robuste Weltklasse-Innenverteidiger. Dahinter gibt es einige vielversprechende Talente. Eines davon ist Jonathan Tah, der auch schon EM-Luft mit der A-Mannschaft schnuppern durfte.

Jonathan Tah bei seinem ersten Einsatz für die DFB-Elf gegen England: (Screenshot: Youtube/Futbol Tiqui-Taca)
Jonathan Tah bei seinem ersten Einsatz für die DFB-Elf gegen England: (Screenshot: Youtube/Futbol Tiqui-Taca)

Alter: 20                               Position: Abwehr                       Marktwert: 12 Mio. €


Jonathan Tah – robust, schnell und spielstark

Jonathan Tah gehört zur Riege der neuen, modernen Verteidiger, die hinten robust zu Werke gehen und gefährliche Situationen auch spielerisch lösen können. Er drischt den Ball nicht wahllos nach vorne, sondern versucht das Spiel mit einem gezielten, langen Ball schnell zu machen und so die gegnerische Abwehr auf dem falschen Fuß zu erwischen. Er setzt seinen großen, massigen Körper geschickt ein und bereitet damit den gegnerischen Offensivkräften gehörige Probleme. Ein direkter Zweikampf ist gegen ihn schwer zu gewinnen. Zum einen besitzt er durch seine Größe (1,94 m) ohnehin oft Lufthoheit, um Kopfballduelle für sich zu entscheiden. Zum anderen ist er auch am Boden hartnäckig und lässt sich nicht einfach so abschütteln. Ähnlich wie Jérôme Boateng oder Antonio Rüdiger ist sein großes Plus seine Schnelligkeit. Dadurch kann er auch Kontersituationen abgeklärt entschärfen.

Jonathan Tahs bisheriger Weg

Seine ersten fußballerischen Gehversuche unternahm er in seiner Geburtsstadt Hamburg. Zuerst bei Altona 93, dann beim SC Concordia. 2009 ging er schließlich in das Nachwuchsleistungszentrum des Hamburger SV.

Hamburger SV

Mit 17 Jahren gab er am 4. August 2013 sein Pflichtspieldebüt beim 4:0-Sieg gegen den SV Schott Jena in der ersten Runde des DFB-Pokals. Damit wurde er zum jüngsten HSV-Spieler, der jemals in einem Pflichtspiel eingesetzt wurde. Kurze Zeit später, am 24. August, gab er auch sein Debüt in der Bundesliga gegen Hertha BSC (0:1). Ende der Hinrunde und Anfang der Rückrunde 2013/14 war er unter dem Trainer Bert van Marwijk fester Bestandteil der A-Elf. Unter dem neuen Trainer Mirko Slomka kam er nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Der HSV wäre in dieser Saison fast abgestiegen und schaffte den Verbleib nur ganz knapp in der Relegation.

Fortuna Düsseldorf

In der nächsten Spielzeit 2014/15 lieh der HSV Tah für ein Jahr an Fortuna Düsseldorf aus. Dort konnte er regelmäßig Spielpraxis sammeln und war einer der Leistungsträger (23 Spiele in der 2. Bundesliga). Die Saison beendete er mit der Fortuna im sicheren Mittelfeld auf dem 10. Tabellenplatz.

Bayer 04 Leverkusen

Zur Saison 2015/16 wechselte er für 7,5 Mio. € zu Bayer Leverkusen, die einen Nachfolger für Emir Spahic gesucht hatten. Dort entwickelte er sich in der Innenverteidigung zu einer festen Größe. Nach einem furiosen Endspurt schaffte Bayer noch den Sprung auf den dritten Tabellenplatz, der für die Champions League berechtigt.

Nationalmannschaft

Jonathan Tah spielte regelmäßig für die Jugendmannschaften des DFB. Da sein Vater Ivorer ist, hatte er auch die Möglichkeit für die Elfenbeinküste aufzulaufen.

Der Bundestrainer Joachim Löw schätzt spielstarke Innenverteidiger und so sollte auch Tah bald seine Chance erhalten. Am 26. März gab er bei der 2:3-Niederlage gegen England sein A-Nationalmannschafts-Debüt.

Auch EM-Luft durfte er schon schnuppern. Zumindest wurde er für den Kader bei der EM in Frankreich 2014 für Antonio Rüdiger (Kreuzbandriss) nachnominiert. Zum Einsatz kam er bei dieser EM nicht und wartet daher noch auf sein Pflichtspieldebüt.

Bericht zur EM: Tah für Rüdiger nachnominiert

Zukünftige Erwartungen

Jonathan Tah ist erst 20 Jahre alt und hat daher ein ganzes Fußballerleben noch vor sich. Auch verschiedene Premiere-League-Clubs haben schon ein Auge auf ihn geworfen. Er bringt alle Voraussetzungen mit, um ein herausragender Abwehrspieler zu werden. Es wird daher in Zukunft noch viel von ihm zu hören sein.

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