Die VfL-Verantwortlichen sagen, Ricardo Rodríguez wäre einer der besten linken Außenverteidiger. Noch ist er beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Trotz Wechselabsichten hat bisher noch kein anderer Verein in dieser Transferperiode ein Angebot abgegeben.
Alter: 24 Position : Abwehr Marktwert: 25 Mio. €
Ricardo Rodríguez – Wolfsburgs Standardspezialist
Ricardo Rodríguez ist Wolfsburgs Standardspezialist. Er ist zuständig für Ecken, Freistöße und Elfmeter. Dabei gelingen ihm nicht nur zielgenaue und butterweiche Vorlagen, sondern immer wieder einmalige Tore. Durch seinen genialen linken Fuß ist er für die Rolle des linken Außenverteidigers wie geschaffen. Auch Flanken aus dem Halbfeld und Diagonalbälle finden punktgenau den Adressaten. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass sein rechter Fuß im Vergleich zu seinem linken etwas unterentwickelt ist und nur als Standbein fungiert. Er kann nicht nur bei der Spieleröffnung und bei Standards glänzen, auch im Defensivspiel bringt er seine Stärken ein. Er behauptet den Ball auch in engen Spielsituationen und zeigt geschicktes Zweikampfverhalten, um den Ball zu sichern oder zu erobern.
Ricardo Rodríguez bisherige Karriere
FC Zürich
Als Sohn eines Spaniers und einer Chilenin wuchs er in Zürich auf. Dort spielte er seit der Jugend (2002) für den FC Zürich. 2010 schaffte er es mit 17 Jahren in die erste Mannschaft und gab am 21. März beim 2:0-Sieg gegen die AC Bellinzona sein Debüt. Er spielte nun immer regelmäßiger. In der Saison 2010/11 wurde er mit dem FC Zürich Vizemeister.
VfL Wolfsburg
In der Winterpause 2011/12 wechselte er für 8,5 Mio. € zum VfL Wolfsburg und erhielt dort einen Vertrag bis zum 30.06.2019. Am 21. Januar 2012 gab er gegen den 1. FC Köln (1:0-Sieg) sein Bundesliga-Debüt. Als linker Außenverteidiger wurde er durch herausragende Leistungen zu einem wichtigen Baustein im Wolfsburger Spiel. Die Saison 2014/15 verlief für den VfL besonders erfolgreich. Die Niedersachsen wurden Vizemeister und gewannen den DFB-Pokal.
Leider konnten sie in der Folgesaison nicht daran anknüpfen. So landete der VfL auf dem 8. Tabellenplatz und verpasste daher das internationale Geschäft.
Nationalmannschaft
Da er in der Schweiz geboren wurde, entschied er sich für die Schweizer Nationalmannschaft. Auch Spanien und Chile wären bei seinen Qualitäten sicher nicht abgeneigt, wenn Rodríguez sich anders entschieden hätte.
Sein bisher größter Erfolg in der Nationalmannschaft war der überraschende Weltmeistertitel mit der Schweizer U-17 im Jahr 2009, nachdem in den Vorjahren nicht einmal die Qualifikation gelang.
Am 7. Oktober 2011 gab Rodríguez bei der 0:2-Niederlage in der EM-Qualifikation gegen Wales auch sein Debüt in der Nati. Sie verpassten die Qualifikation für die EM in Polen und der Ukraine 2012.
Die Qualifikation für die WM in Brasilien gelang ihnen souverän ohne eine einzige Niederlage als Gruppenerster vor Island. Auch die Gruppenphase bestritten sie erfolgreich. Als Gruppenzweiter trafen im Achtelfinale auf Argentinien. Erst in der Verlängerung schieden sie spät und unglücklich aus.
Ein ähnliches Schicksal blühte ihnen bei der EM 2016 in Frankreich. Im Achtelfinale trafen sie auf Polen und mussten sich wieder mal knapp geschlagen geben, diesmal im Elfmeterschießen.
Auch in der Nati ist Ricardo Rodríguez unersetzlich und eine wichtige Triebkraft für den Spielaufbau und die Standards.
Zukünftige Erwartungen
Ricardo Rodríguez wurde in der Vergangenheit immer wieder mit anderen Clubs in Verbindung gebracht. Nachdem er vor kurzem um einen Wechsel bat, konnte der VfL-Manager Klaus Allofs bisher noch keine handfesten Angebote entgegennehmen.
Die VfL Wolfsburg-Fans hoffen weiterhin, dass er Teil der Mannschaft bleibt, damit das Team nächste Saison auch um die internationalen Plätze mitspielen kann. Adäquater Ersatz wäre bei der aktuellen Marktlage und den hohen Ablösesummen sicher schwer zu finden, insbesondere kurzfristig.
Aktuell sind 25 Mio. € Ablöse aufgerufen. Für welchen englischen oder italienischen oder vielleicht sogar spanischen Verein wäre Rodríguez eine Verstärkung? Möglicherweise bleibt er doch auf Grund der engen Personalsituation in Wolfsburg und um die Ambitionen der Wölfe nicht noch weiter abzuschwächen. Der Bundesliga wäre es zu wünschen.
