Slowakei überrascht Russland und gewinnt 2:1

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Nach der knappen Auftaktniederlage gegen Wales hat die Slowakei ihre Chance genutzt. In der ersten Halbzeit schlugen sie mit Weiss und einem Traumtor von Hamsik zweimal zu und erwischten die Russen in zwei Momenten, in denen sie nicht auf der Höhe waren. Russlands Spiel wirkte lange Zeit sehr statisch. Erst gegen Ende, als die Slowaken ihrem kraftraubenden Spiel Tribut zollen mussten, spielten sie variabler und hatten Chancen. Die Slowaken warfen sich in jeden Schuss, so gut es ging. Am Ende reichte es für Russland nur zum Anschlusstreffer durch Glushakov.

Vladimír Weiss jubelt nach seinem Führungstreffer für die Slowakei: (Screenshot: Youtube/Soccerfans)
Vladimír Weiss jubelt nach seinem Führungstreffer für die Slowakei: (Screenshot: Youtube/Soccerfans)

Verhaltene Anfangsphase

In der 10. Minute kommen die Slowaken erstmals gefährlich zum Abschluss. Duda spielt Hamsik am linken Strafraumeck an. Dieser zielt allerdings etwas zu hoch.

In der 28. Minute rauscht der Ball Zentimeter am linken Pfosten der Slowaken vorbei. Smolov probiert es aus rund 20 Metern. Der slowakische Torwart Kozacik wäre chancenlos gewesen.

Die Taktik der Slowaken basiert auf einer kompakten Defensive und zeitweisem Pressing. Haben sie den Ball, schalten sie mit ihren schnellen Spitzen Mak und Weiss schnell um. Damit hat Russland sichtlich seine Schwierigkeiten. Sie wirken sehr statisch und ideenlos. Sie gehen kaum ins Risiko und spielen vornehmlich den sicheren Ball zurück. Trotzdem strahlen sie in dieser Phase etwas mehr Gefahr aus als die Slowaken, auch wenn immer wieder der letzte Pass fehlt.

Slowakei nutzt russische Fehler genial aus

In der 32. Minute geht allerdings die Slowakei in Führung. Hamsik spielt aus dem Mittelfeld einen Traumpass zu Weiss. Die russische Abwehr ist unsortiert. Mit einem Haken lässt Weiss zwei russische Abwehrspieler ins Leere laufen und vollendet aus halblinker Position aus sieben Meter unhaltbar für Akinfeev ins rechte Eck.

Die Slowaken stellen sich geschickt hinten rein und ersticken die russischen Offensivaktionen bereits im Keim, die in der ersten Halbzeit zu keiner wirklich gefährlichen Aktion mehr kommen.

Kurz vor der Pause in der 45. Minute hat Hamsik nach der Torvorlage seinen zweiten genialen Moment. Weiss führt die Ecke kurz aus und passt zu Hamsik. Dieser kann den Ball frei annehmen, macht einen Schlenker um den russischen Abwehrspieler und versenkt den Ball wieder unhaltbar für Akinfeev in die lange obere Ecke mit Hilfe des Innenpfostens. Das Tor fällt nicht nur wegen Hamsik. Die Russen scheinen sich gedanklich schon in der Halbzeitpause zu befinden und üben kaum Druck auf Hamsik aus.

So geht es auch in die Pause. Durch zwei tolle Hamsik-Weiss- bzw. Weiss-Hamsik-Kombinationen führt die Slowakei 2:0. Die Slowakei nutzt dabei zwei Unachtsamkeiten der Russen aus. Beide Tore wären durch geschickteres und aufmerksameres Verteidigen zu verhindern gewesen.

Russland Auswechslungen zahlen sich nicht sofort aus

Zur Pause wechselt der russische Trainer Slutskiy die Doppelsechs aus. Für Neustädter kommt Glushakov und für Golovin kommt Mamaev, um so für neue kreative Impulse zu sorgen.

In der 54. Minute hat Mak die Chance für die Slowakei auf das 3:0. Kucka spielt Mak am linken Sechszehnereck frei. Dieser geht noch ein paar Schritte und schließt aus 14 Metern linker Position ab. Der Schuss ist hart, aber nicht platziert. Akinfeev faustet den Ball nach oben und lenkt den herunterfallenden Ball schließlich über die Latte.

Die Russen strahlen auch mit den Einwechslungen noch keine Gefahr aus. Die Slowaken überraschen die Russen immer wieder mit Pressing, sodass diese ihre Angriffe wieder abbrechen.

Slowaken werden müder und Russen drängen

Russland verzeichnet nun immer wieder kleinere Chancen. Bisher hält die slowakische Defensive. Freie Schusspositionen und aussichtsreiche Passwege sind zugestellt.

In der 80. Minute fällt der Anschlusstreffer. Auf der linken Seite bricht Shatov in den Strafraum ein. Nach einem Doppelpass flankt er perfekt auf den Kopf von Glushakov, der mustergültig und unhaltbar für Kozacik ins lange Eck trifft.

Die Slowakei wackelt und kann sich kaum vom russischen Powerplay befreien.

In der 86. Minute wird der Ball geblockt und kommt zu Glushakov. Dieser schießt knapp am Tor vorbei.

In der 89. Minute hat Dzyba eine weitere gute Chance. Allerdings wirft sich Hubocan mit aller Macht dazwischen und verhindert das Tor.

Das Spiel ist beendet. Die Slowaken bringen den 2:1-Sieg ins Ziel. Nach einer vermeidbaren Niederlage gegen Wales gelingt ihnen nun die Überraschung gegen das favorisierte Russland. Besonders ihr Starspieler Hamsik hat dabei einen großen Anteil. Russland fehlten lange Zeit gegen die Defensiv- und Pressing-Taktik der Slowaken die Mittel. Erst als die Slowaken müder wurden, hatten die Russen gegen Ende Chancen und hätten mit etwas Glück den Ausgleich schaffen können. Nun haben sie ihr Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand.

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