Hakan Calhanoglu – Die EM-Hoffnung der Türkei

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Hakan Calhanoglu ist die Schaltzentrale im Spiel von Bayer Leverkusen. Der 22-Jährige glänzt mit tollen Vorlagen und präzisen Standards. Der ein oder andere Topverein hat sich bereits intensiver mit ihm befasst.

Hakan Calhanoglu vor dem Training bei Bayer Leverkusen: (Screenshot: Youtube/SPOX)
Hakan Calhanoglu vor dem Training bei Bayer Leverkusen: (Screenshot: Youtube/SPOX)

Alter: 22                          Position: Offensives Mittelfeld             Marktwert: 18 Mio. €


Stand: Mai 2016

Hakan Calhanoglu, der Freistoßspezialist

Hakan Calhanoglu ist besonders gefürchtet für seine Freistöße. Sobald es einen Freistoß etwas hinter dem Strafraum gibt, muss man damit rechnen, dass er den Ball scharf über die Mauer ins Tor zirkelt. Er ist der Standardspezialist schlechthin und tritt auch regelmäßig die Eckbälle und steht ebenfalls für Strafstöße bereit. Seine Lieblingsposition ist das offensive Mittelfeld, denn hier kommen sein präzises Passspiel und seine Übersicht voll zur Geltung. Im Zusammenspiel mit seinen Mitspielern gelingen so oft herausragende Kombinationen und das ein oder andere Tor. Zudem ist er ein sehr robuster Spieler, kann sich gut durchsetzen und den Ball behaupten. Eine Schwachstelle, die man ausmachen könnte, wäre, dass er nicht der Schnellste ist. Dies macht er allerdings durch seine herausragende Technik mehr als wett.

Bisherige Laufbahn

Mit sieben Jahren begann er das Fußballspielen bei dem SV Waldhof Mannheim. 2009 wechselte er mit dreizehn Jahren in die Jugendabteilung des Karlsruher SC. Nachdem er in den Jugendmannschaften häufiger auf sich aufmerksam machte, erhielt er März 2012 seinen ersten Profivertrag und wurde in der zweiten Liga das ein oder andere Mal eingesetzt. Dennoch stand am Ende der Saison der Abstieg in die 3. Liga. Sein Talent wurde auch vom Hamburger SV erkannt. Dieser verpflichtete ihn im August 2012, die Saison 2012/13 bestritt er noch für den Karlsruher SC. In dieser gelang mit einem überragenden Hakan Calhanoglu der sofortige Wiederaufstieg. Er wurde zudem zum Drittliga-Spieler des Jahres gekrönt. Eine besondere Fügung war, dass er im DFB-Pokal mit dem KSC direkt auf seinen zukünftigen Arbeitgeber traf und ihn mit einem 4:2 aus dem Wettbewerb warfen.

Die Saison 2013/14 musste er sich beim HSV mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Mit lediglich 27 Punkten nach 34 Spieltagen schaffte es Hamburg in die Relegation gegen die SpVgg Greuther Fürth. In dieser behielt der HSV hauchdünn und mit einer großen Portion Glück die Oberhand, durch ein 0:0 in Hamburg ein 1:1 in Fürth. Ein besonderes Highlight für ihn dürfte der 22. Spieltag gewesen sein, als ihm bei 3:0-Sieg gegen Borussia Dortmund ein Freistoßtor fast von der Mittellinie gelang.

Zur Saison 2014/15 wechselte er nach Leverkusen. Die Umstände des Wechsels waren sehr diskutabel und lösten im Internet einen Shitstorm aus. Zunächst verlängerte er im Februar 2014 beim HSV um weitere zwei Jahre bis 2018 und schwor dem HSV die Treue. Möglicherweise wollte er international spielen und das schwierige Umfeld des HSV verlassen. Der Wechsel zu Bayer Leverkusen hat seiner Karriere sicher nicht geschadet.

Er wurde sehr schnell zum Stammspieler und bereitete in der Saison 2014/15 elf Tor vor und erzielte dreizehn Tore. Besonders brillierte er in dieser Saison mit seinen direkt verwandelten Freistößen. Einer der Höhepunkte war sicherlich der 1:0-Siegtreffer im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Athletico Madrid. Dennoch scheiterten sie unglücklich im Elfmeterschießen. Am Ende der Bundesliga-Saison stand der vierte Platz.

In der Saison 2015/16 lief es insgesamt gesehen sehr rund. Dennoch hatte die Saison Höhen und Tiefen. Besonders im internationalen Wettbewerb konnte Bayer nicht überzeugen. Im letzten Spiel der Gruppenphase der Champions League gelang ihnen trotz klarer Chancen kein Sieg gegen eine B-Mannschaft des FC Barcelonas. Als Dritter konnten sie sich zwar für die Euro League qualifizieren, allerdings war hier auch schnell gegen den FC Villareal Schluss. Am Ende der Hinrunde und zu Beginn der Rückrunde konnte die Mannschaft nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Durch eine bemerkenswerte Schlussphase gelang ihnen noch ein überzeugender dritter Platz. Dabei hatte Hakan Calhanoglu als Spielmacher und kreativer Kopf seinen zentralen Anteil.

Nationalmannschaft

Hakan Calhanoglu durchlief die Jugendauswahlmannschaften des türkischen Fußballverbandes. Er entschied sich relativ früh, trotz seiner deutschen Staatsangehörigkeit, für den türkischen Verband. Am 6. September gab er im Weltmeisterschaftsqualifikationsspiel gegen Andorra sein A-Länderspieldebüt.

Zeitweise kam es zu einer absoluten Funkstille, da Hakan Calhanoglu zusammen mit Ömer Toprak nach dem WM-Qualifikationsspiel 2013 gegen die Niederlande von ihrem Teamkollegen Gökhan Töre mit einer Pistole bedroht wurden. Sie wollten jedem Spiel fernbleiben, an dem dieser Spieler teilnimmt. Anfang 2015 konnte der Nationaltrainer Fatih Terim ihn zu einer Rückkehr überzeugen.

Erstmals seit der Europameisterschaft 2008 gelang der Türkei wieder die Qualifikation für ein großes Turnier. Als Hoffnungsträger für die Türkei gilt ohne Zweifel Hakan Calhanoglu.

Zukünftige Erwartungen

Mit 22 Jahren hat Hakan Calhanoglu bereits viel erlebt. Mit seinen jungen Jahren hat er aber auch noch viel vor sich. Seine Fähigkeiten sind bereits auf einem sehr hohen Niveau. Zeitweise wurde spekuliert, dass Manchester United an einer Verpflichtung interessiert wäre. Es bleibt abzuwarten, wie sich sein Werdegang entwickelt, ob er noch einige Jahre bei Bayer Leverkusen bleibt oder in den nächsten Jahren ein Wechsel zu einem Top-Club stattfindet.

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