Frauen-WM in Kanada unbeeindruckt von FIFA-Skandal

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Vom FIFA-Skandal ist in Kanada nichts zu spüren. Die Freude auf die anstehende Frauenfußball-Weltmeisterschaft ist groß, denn dieses Jahr treten so viele Teams an wie nie zuvor. Die Euphorie ist groß.

Es wurden 920.000 Tickets vor dem Start des ersten Spiels verkauft. Das sind gute 50.000 mehr als bei der Frauen-WM in Deutschland 2011. Die Zahl der Teilnehmer hat sich auch erhöht. 24 Teams nehmen dieses Jahr am Wettkampf teil.

Verdirbt negative Presse die Lust am Fußball?

Die FIFA machte mit immer größer werdenden Schlagzeilen auf sich aufmerksam. In der Presse konnte man über Korruption in jeder Ader des Konzerns lesen. Die Schönheit des Sports wird in diesem Sinne von vielen schnell unterschätzt.

Trotz erwarteter Boykottierung der FIFA konnte der Vorverkauf jede Hoffnung einer tollen WM erfüllen. Die Organisatoren in Kanada sind zuversichtlich, dass die WM ein voller Erfolg wird. Sie hoffen das Image des Fußballs nach der vielen Presse mit der Austragung in Nord Amerika aufbessern zu können.

Der Frauenfußball erfreut sich gerade extremer Beliebtheit. Es wäre schade, wenn die Machenschaften der FIFA den Sport negativ beeinflussen würden. Bis jetzt scheint jedoch alles gut zu sein. Die Frauen-WM in Kanada steht kurz vor dem Start.

Spielerinnen müssen auf Kunstrasen spielen

In Kanada spielen die meisten Teams auf Kunstrasen. Das ist dort so üblich, und daran wird sich auch während der Frauen-WM nichts ändern. Einige Spielerinnen haben sich deswegen bei dem Gerichtshof für Menschenrechte in Ontario, USA beschwert.

Sie behaupteten, die FIFA würde bei einer Männer-WM Kunstrasen nie als Standard in Erwägung ziehen. Außerdem führt das Spielen auf dem Plastik zu mehr Verletzungen. Sogar die Springeigenschaften des Balles verändern sich. Im Januar 2015 haben sie diesen Antrag allerdings zurückgezogen.

Die Spieler verlangen auch Gleichberechtigung in der Aufbereitung und Werbung ihres Sports. Sponsoren sollen sich nicht nur auf die männlichen Fußballstars konzentrieren, schreibt Bloomberg. Die Frauen sind Top-Athleten und können das Land genauso faszinieren wie ihr geschlechtliches Äquivalent. Man solle die altmodische Rollenverteilung in der Vermarktung des Sports genauso hinter sich lassen, wie in den Chefetagen großer Konzerne.

Sponsoren wissen nicht weiter

Die wichtigsten Sponsoren befinden sich in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite wollen sie die FIFA nicht unterstützen, sich politisch korrekt verhalten. Auf der anderen Seite will man diesen Sport und die damit verbundene Leidenschaft nicht aufgeben.

Das Management und die Führung der FIFA sollte den Mist selber ausbaden. Wenige, mächtige Männer lenken von der Schönheit des Sports ab. Davon sollten sich die Spielerinnen und Zuschauer nicht beeinflussen lassen. Genauso wenig wie die Sponsoren.

Es sind spannende Spiele zu erwarten

Mit ihrer Frauenmannschaft haben die USA bereits zwei mal den WM-Pokal geholt. Sie sind klarer Favorit dieses Jahr. Deutschland wird es ihnen aber nicht leicht machen, den Titel zu verteidigen. Auch wir haben die Weltmeisterschaft schon zwei mal gewonnen.

Kanada wird die Spiele in sechs verschiedenen Städten ausrichten: Moncton, Edmonton, Ottawa, Montreal, Winnipeg und Vancouver erwarten Millionen von Zuschauern in ihren Stadien. Das finale Spiel wird in Vancouver am 06. Juli 2015 ausgetragen.

Alle hoffen auf einen fairen Wettkampf. Der Frauenfußball ist so beliebt wie nie und kann zum Symbol für den Fussball werden. Fußballfans dürfen sich nicht von Blatter und Co. ablenken lassen, dann steht der größten Frauenfußball-WM aller Zeiten nichts mehr im Wege.

Simone Laudehr (siehe Video) hat in 89 Länderspielen insgesamt 25 Tore geschossen.

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